Abwanderung aus unseren Kliniken!

Fast war es nur eine Randnotiz in der vergangenen Woche, die Umfrage der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, um die eigenen Positionen in den diesjährigen Tarifverhandlungen zu untermauern. Doch dahinter steckt mehr.

Die Ergebnisse bestätigen – zumindest meine – Praxiseindrücke:
91 % der befragten Klinikärzte und Klinikärztinnen fühlen sich durch die Arbeit regelmäßig erschöpft –
31 % „immer“ und
60 % „zunehmend“.
Das ist schlimm.

Schlimmer:
20 % der befragten Ärzte und Ärztinnen planen „definitiv“ ihre Zukunft außerhalb der Klinik,
56,5 % wissen es noch nicht und nur
23,5 planen keinen Tätigkeitswechsel.

Was sagt das über das Arbeitssystem Krankenhaus?
Was muss eigentlich noch passieren, damit wir über Rahmenbedingungen nachdenken, in denen Menschen – nicht nur Ärzt:innen! – gerne und gut arbeiten können? Immerhin geht es um die Gesundheit von Menschen – übrigens auch um die der Beschäftigten.
Betreiber und Betreiberinnen haben auf externe Rahmenbedingungen nur bedingt Einfluss.
Einfluss haben sie aber immer auf den internen Rahmen.

Aus allen Gallup Studien der letzten Jahre wissen wir, dass Führungskräfte und Führungsverhalten einen entscheidenden Anteil daran haben, wie Mitarbeiter:innen ihren Arbeitsplatz und die -bedingungen erleben.
Oft gilt der Grundsatz: „Mitarbeiter:innen entscheiden sich für Unternehmen und verlassen Führungskräfte“.
In Kliniken haben Chefärzt:innen in der Regel Führung nie systematisch gelernt: Sie sind Chefärzt:innen geworden, weil sie herausragende Fachexperten auf ihrem Gebiet sind.
Das ist toll und das Ergebnis einer langen und hoch anspruchsvollen Ausbildung und Spezialisierung.

Und jetzt haben sie einen zweiten Beruf, an dem sie – zumindest mit – gemessen werden: Führungskraft für Menschen und Manager:innen.

Sie stehen in der Erwartung zwischen dem Klinikmanagement, den eigenen Mitarbeiter:innen sowie den Kollegen:innen auf gleicher Ebene, als Führungskraft für Ergebnisse zu sorgen.

Die klassische Sandwichposition: Druck von oben und Druck von unten.

Das Dilemma: In den wenigsten Häusern gibt ein einheitliches Führungsverständnis (an das sich alle halten…) und keine einheitlichen Führungsregeln (worauf sich die Mitarbeiter:innen verlassen können).

Das kann in der Praxis funktionieren – tut es aber leider nicht immer.

Die gute Nachricht: Für eine gute Führungskultur und ein einheitliches Führungsverständnis können Sie sorgen.
Führungsregeln können Sie definieren.

Und dann können Sie Ihre (zukünftigen) Führungskräfte durch Mentoring und professionelles Führungscoaching dabei unterstützen, das „Handwerk“ Führung und Management auszubauen, den persönlichen „Werkzeugkoffer Führung“ zu füllen.

Die wichtigsten „Schrauben“:
Menschlichkeit. Sicherheit. Wirtschaftlichkeit.

Wenn auch Sie Interesse daran haben, dass Ihre Mitarbeiter durch gute Führung in der Klinik bleiben – und sich nicht frustriert anderen Bereichen zuwenden -, lassen Sie uns reden.